
Den Ham ist eines der schönsten Brinkdörfer des Landes.
Das alte Dorfzentrum wird von der „Brink“ gebildet, die früher von Bauernhöfen umgeben war und zu der das Vieh getrieben wurde. Schon seit jeher ist es ein Treffpunkt – ein Ort, an dem Menschen aufeinandertreffen. Außerdem ist es ein wiedererkennbarer Ort, der viele Menschen anspricht: vertraut für die Einheimischen, ansprechend für Besucher aus der Region und besonders attraktiv für Touristen.
Die Hauptattraktion ist die Brink selbst, an der sich der gotische Turm aus dem 15. Jahrhundert befindet. Aufgrund der Lage der Brink, des Musikpavillons, des Cafés, der schönen Bäume und der Kirche strahlt die Brink Ruhe aus und inspiriert viele Menschen zu entspannenden Pausen. Gleichzeitig eignet sie sich hervorragend für die Organisation von Aktivitäten, Veranstaltungen und Treffen. Die Brink ist vor allem ein geselliger Aufenthaltsbereich.
Ein „Brinkdorf“ oder „Esdorf“ ist eine der Dorfformen auf den Sandböden in den Niederlanden, die im Allgemeinen im Hochmittelalter entstanden sind. Brinkdörfer weisen einige Gemeinsamkeiten auf.
Ursprünglich lag eine solche Brink am Rand des Dorfes (vergleichbar mit dem englischen „brim“ = „Rand“), wo sich abends und morgens die Kühe und Schafe versammelten. Auf dieser Brink pflanzte man Eichen oder Pappeln, um sie als Baumaterial zu nutzen. Mit dem Wachstum der Dörfer geriet die Brink später oft ins Zentrum des Dorfes. Außerdem fanden auf der Brink Märkte statt, wodurch sie eine zentrale Funktion erhielt. Die Anwohner oder „Geländer“ waren gemeinschaftlich Eigentümer der Brink und der Es.
Die Brink in Den Ham ist ein alter zentraler Punkt zwischen den verschiedenen Ortsteilen. Früher war sie auch der Ort, an dem sich Händler niederließen. Zusammen mit der Kirche bildet die Brink somit den Ursprung des Dorfes. Früher war sie lediglich eine Weide. Im 19. Jahrhundert liefen die Hühner der Anwohner noch frei über die Brink. Die erste Schule in Den Ham befand sich im 17. Jahrhundert an der Brink. An derselben Stelle (heute Rabobank) entstand später das Rathaus. Jahrmärkte und Kirmesfeste waren jährlich Höhepunkte und fanden immer auf der Brink statt, später aber auch an anderen Orten. Bekannt war Den Ham zu Beginn des 19. Jahrhunderts dafür, dass es acht Gasthäuser im Dorf gab, von denen sechs an der Brink oder in deren unmittelbarer Umgebung lagen. Dazu gehörten neben großen Gasthäusern auch Hausbrauereien.
Die Es war der gemeinsame Acker. Oft liegt sie etwas höher als das Dorf. Diese erhöhte Lage entstand teilweise durch die Art der Düngung der Esen und teilweise, weil die Standorte von Natur aus höher gelegen waren. Auf der Hammeres, zu finden an einem Seitenweg der Esweg, befindet sich an der Holleweg einer der beiden jüdischen Friedhöfe. Der ältere liegt an der Mageler Es. Hier sind keine Grabsteine mehr vorhanden. Der Friedhof wurde 1840 gegründet. Der Friedhof ist durch einen Stein gekennzeichnet mit der Aufschrift „Jüdischer Friedhof“, gefolgt von den Buchstaben TNTBH, was steht für „Tijeh Nisjmato Tseroera Bitsoer Hachajim“ (seine/ihre Seele gebunden im Bündel [der Seelen] des Lebens).

In Bachtälern wurde im Allgemeinen Heu angebaut, um es als Winterfutter für das Vieh zu verwenden. Der Linderbeek beim Dorf Vroomshoop mündet in die Beneden-Regge in der Nähe des Dorfes Den Ham mit Blick auf den Lemelergberg. Die Gesamtlänge des Bachs beträgt 11.500 Meter. Die Funktion des Bachs besteht darin, für die Wasserableitung aus städtischen Gebieten und für die Erholung zu sorgen. Außerdem ist er ein schöner Ort für Spaziergänge mit Ausblick auf Heuwiesen und Hügel.
Entlang des Linderbeek liegen Wiesen (madelanden, vergleichbar mit dem englischen „meadow“) und Twentser Heuwiesen. Oft handelte es sich um Grasland, das zu feucht war, um als Weide genutzt zu werden. Später im Jahr erfolgte jedoch manchmal nach der Beweidung mit Vieh eine Mahd.
In pleistozänen Regionen lagen die Heuwiesen in den Bachtälern. Diese Heuwiesen verarmten, weil sie zwar gemäht, aber nicht gedüngt wurden. So entstanden nährstoffarme Magerwiesen, die durch eine besondere Pflanzenwelt gekennzeichnet sind.
Heu war ein begehrtes Produkt, nicht nur zur Zufütterung von Rindern, sondern auch für die große Anzahl an Pferden, die für den Transport über Land sowie für Zugkraft in Landwirtschaft und Industrie benötigt wurden.
Auf den Feldern wurden die Schafe des Dorfes vom Dorfhirten gehütet. Die Bauernhöfe stehen im Dorf beieinander.
Den Ham wird 1333 erstmals als Pfarrei in einer Lehensurkunde des Herrn von Egede erwähnt. Das Zentrum des alten Esdorfes bildet der stimmungsvolle Brink, neben dem sich das älteste Bauwerk befindet: der im gotischen Stil errichtete Turm der reformierten Kirche (gebaut etwa zwischen 1325 und 1425). Landwirtschaft und Viehzucht waren bis tief ins 19. Jahrhundert das Haupterwerbsmittel. Um 1830 herrschte in Den Ham reges Treiben. Das Dorf war sehr arm und als letzte Station auf der Handelsroute nach Deutschland berüchtigt für das Gesindel, das dort umherzog. Es wurde nach Herzenslust gefeiert (es gab acht Gasthäuser) und reichlich geschmuggelt. Jedes Jahr im Dezember findet in Den Ham eine Veranstaltung unter dem Namen „Historisch Schouwspel“ statt. An diesem Tag wird die Geschichte des Dorfes und der Region von 200 „Hammenaren“ in historischen Kostümen nachgestellt.
